Sonntag, 23. Oktober 2016

alltagsstill

heute stand ich in der küche, die ofenlüftung blies, die spaghettireste vom mittag brutzelten, aus dem bad klang wassergeplätscher und aus dem wohnzimmer quakte die gummibärchenbande. auf meinem rücken zappelte sich das baby in den schlaf. ich hatte abendessen vorbereitet, es fehlten noch die granatapfelkerne, die ich aus den granatapfelvierteln pulte. purpurfarbener saft an meinen händen, alle kinder versorgt und vorversorgt und eine ewigkeit steht alles still und fließt.

für heute: alltagsstill

...............





Donnerstag, 20. Oktober 2016

angstfraß


angst fressen seele auf, wissen wir ja. die eigene seele, weil man die überraschungen des lebens nicht mehr freien herzens annehmen kann, vielleicht, schlimmer noch, gar keine überraschungen mehr erlebt (das dilemma ist schön hier erzählt, ab 3:56). aber auch die seele einer gesellschaft wird durch angst zer- und aufgefressen. dann sehen wir das eigene im anderen nicht mehr. dann glauben wir denen, die sagen, dass wir unser eigenes vor fremden schützen müssen. dass wir grenzen ziehen und bürokratische trennungen vornehmen müssen dass wir das recht haben, dazu gewalt im herzen zu nähren und mit den händen anzuwenden.
oder:

für heute: angstfraß

...............





Sonntag, 16. Oktober 2016

erinnerungsschwund

seit der geburt meines ersten kindes habe ich aus jedem monat fotos. wenn ich jetzt die fotoalben für die kinder* mache, freue ich mich über den blick in die vergangenheit. und bin ein bisschen traurig, weil ich mich häufig nur noch an das erinnern kann, was ich auf den fotos sehe. fast alles andere entschwindet mir.das führt manchmal dazu, dass ich bei einem erlebnis angst habe, einen augenblick nicht festgehalten zu haben. dadurch intensiviert sich das erlebnis natürlich auch nicht.
und andererseits: viel mehr als diesen einen augenblick jetzt gibt es sowieso nicht. und wenn ich mich an einen anderen augenblick erinnere, kann ich den jetzigen schon nicht mehr festhalten und er ist meiner erinnerung entschwunden.


* wen es interessiert: das macht stand heute 10+7+4+1-(3*3+5)/12 = 20,83 jahre fotos

für heute: erinnerungsschwund

...............





Samstag, 15. Oktober 2016

paralleluniversum

physik grenzt oft an philosophie. ich habe deswegen physik studiert, weil sie versucht, die welt zu erklären philosophie versucht dasselbe nur mit anderem werkzeug. die theorie der multiversen ist ein grenzthema, bei dem die physik (noch) keine experimentell bestätigbaren beweise hat und sich daher auf die kraft der gedanken verlässt.
als ich das erste mal den begriff paralleluniversum hörte, dachte ich, dass wir uns tatsächlich in lauter paralleluniversen befinden, weil jedes bewusstsein (und sogar jedes unbewusstsein) um uns herum einen eigenen satz an erfahrungen und erlebnissen und dann auch einen eigenen satz an verarbeitungsmechanismen aller sinneseindrücke hat. und wie intensiv es ist, wenn -selten und kurz- universen miteinander zu einer einheit verschmelzen.

für heute: paralleluniversum

...............





Donnerstag, 13. Oktober 2016

umständehalber


zum gestrigen eintrag möchte ich noch ergänzen, dass es natürlich möglich ist, sich ungeachtet jeden umstands dafür zu entscheiden, jeden leidvollen gedanken abzulegen. sehr lebensnah und praktisch orientiert finde ich da diese tipps. für fortgeschrittene ist the work von byron katie, die diesen ansatz so sehr zu ende denkt, dass, da jeden augenblick das intrinsisch richtige geschieht, niemals etwas an den umständen geändert werden muss.

für heute: umständehalber

...............





Mittwoch, 12. Oktober 2016

umstandslos

heute ein gedankengang gehabt zu den widersprüchlichen ansätzen mit den gegeben umständen umzugehen. inspiriert durch diesen text und vor allem seine kommentare und im versuch, die dem satz "wenn dir dein leben nicht gefällt, liegt es an deiner inneren einstellung" zugrunde liegende falle aufzubrechen, habe ich folgendes diagramm entworfen:



wenn man sich über die äußeren umstände nämlich beschwert, bekommt man oft zu hören, dass man an seiner inneren einstellung arbeiten soll ("entspann dich mal.", "andere haben es noch schwerer.", "denk doch mal positiv.", "du hast es dir doch ausgesucht."). das impliziert, dass man sich die misere selbst eingebrockt hat. manche miserable suppe ist aber von jemand anderem gekocht worden und ja, manchmal hat man sich selbst ausgesucht, nun diese auszulöffeln, aber nur, weil die alternativsuppe noch mehr zum kotzen ist.

mein punkt ist: auch die einstellung: "ehrlich, das und das läuft schlecht und so und so ist es gerechter / schöner / besser." ist eine grundlegend positive. und damit kann einem auch nicht die falsche innere einstellung vorgeworfen werden.

 für heute: umstandslos

...............





wellenritt

in den letzten tagen ging es mir schlecht: viel arbeit, viele kinder, wenig schlaf, leichter rotz. da bin ich dann immer geneigt, an den umständen zu leiden. dann gibt es nicht mehr love it, change or leave it, sondern nur noch den ständigen krampf im bauch. und dann? einige ätzende schuldzuweisende tage und ein riesenkrach später ist die luft klarer und es geht mir besser. und allen anderen auch.

mal gucken wie lange es hält.

für heute: wellenritt

...............





Dienstag, 11. Oktober 2016

allzeit

allzeit bereit heißt zeit alle.

allzeit breit heißt auch zeit alle.

für heute: allzeit

...............





Sonntag, 9. Oktober 2016

nichtdenken

wie ich mich neulich mit einem anfangzwanzigjährigen männlichen weißen unverheirateten kollegen über die in flächen- und finanzhinsicht eingeschränkte wohnungsauswahl in unserer stadt unterhielt und er das problem an der tatsache nicht sah, dass ich von meinem gehalt sechs menschen auf fünfundsiebzig qm unterbringe und er von seinem gehalt ein zimmer in einer vierer-wg auf hundertsechzig qm bezahlt ("also für uns isch echt günschtig.").
das größte privileg ist es, nicht nachdenken zu müssen. und ich nehme mich ncht aus. ich bin auch ziemlich weit oben in der privilegienkette.
die subtilen -ismen in unserer gesellschaft kommen bestimmt daher, dass man an diesem oberen ende nicht nachdenken muss. von: "ich kann mir nicht vorstellen, dass es das noch gibt. erstens weiß doch jede*r, dass das nicht gut ist. und zweitens habe ich das so nie miterlebt. außer wenn es mal lustig gemeint war." bis dahin, dass man über etwas nicht nachdenken muss und etwas nicht in aller tiefe nachfühlen kann, wenn es einen nicht betrifft.


für heute: nichtdenken

...............







Donnerstag, 6. Oktober 2016

gelbgetupft

die aneignung des uns umgebenden raums ist keine einfache. von 2011 bis 2014 haben wir einen stadtteilgarten betrieben und mit am spannendsten fand ich das gefühl, dass ich mich mit meiner umgebung verbinde. dadurch gewinne ich selbst an wirklichkeit. neulich haben die kinder und ich im hof einen mülleimer angemalt. mit gelben tupfen. da war es wieder, das verbindungsgefühl. das ich-gehöre-hierher-gefühl.
was mir schon seit jeher sehr seltsam vorkommt, ist der gedanke, dass einem land gehört. man baut einen zaun um ein stück land, baut sein häuschen drauf und sagt: "das ist meins." ich denke, da handelt es sich um die verwechslung von ich-gehöre-hierher und das-hier-gehört-mir.
das verwechselt man ja auch oft im menschlichen miteinander. ich-gehöre-zu-diesem-menschen versus dieser-mensch-gehört-mir. (deutlicher wird dieser gedanke vielleicht, wenn 'mensch' durch 'kind' ersetzt wird.)
nochmal zurück zum land, das einem gehört. das ganze funktioniert nur, wenn alle an dasselbe glauben. unser stadtteilgarten war eine zwischennutzung auf einem gelände, auf dem früher oder später gebaut wird. wem "gehört" denn nun dieses land mehr: der bank, die dafür geld bezahlt hat und außerdem für einen zaun mit schild dran? oder den leuten drumherum, die sich dort aufhalten und ihr gemüse anpflanzen können. hinweis: alle glauben ersteres. aber wieso geht der glauben an die besitztumsheiligkeit einher mit dem an die unbenutzbarkeit? wieso darf man land, das um einen herum ist, nicht einfach benutzen?
mein traum wäre, dass alle unbenutzen flächen vor allem in städten, einfach so betreten und gestaltet werden können. das dieser gedanke selbstverständlich ist und nicht der, dass solche flächen verbotenes gebiet sind. ich wette, dann wären diese flächen auch weniger verwahrlost. dann gäbe es ein das-gehört-ZU-mir-gefühl und das führt meistens zu großer sorgfalt und verantwortlichkeit.

für heute: gelbgetupft

...............





Montag, 3. Oktober 2016

schmidts

mein gehirn hat eine schwäche für hollywood-informationen. es kann sich blitzschnell und auf ewig merken, wer mit wem zusammen ist/war, wie viele kinder das paar hat und wie die heißen. selbstverständlich kaufe ich mir mich mit entsprechenden informationen versorgende frauenzeitschriften nie, aber ich freu mich wirklich auf lange wartezeiten bei arztterminen, damit ich mich auf den neuesten stand bringen kann.
eine andere möglichkeit, meinen ob der banalität schamvoll zusammengekrümmten intellekt zu beruhigen, ist natürlich, solche informationen als soziologische studie zu betrachten.
spaß beiseite. wer es noch nicht weiß: brangelina haben sich getrennt (und die kinder heißen übrigens maddox, pax, zahara, shiloh, vivienne und knox). hier gibt es dazu einen klugen text mit gesellschaftsanalyse.

für heute: schmidts

...............





Samstag, 1. Oktober 2016

sehenden auges

ich finde es sehr spannend wie cameron russel herausarbeitet, dass sie nicht nur glück hinsichtlich ihres genetischen, sondern auch ihres gesellschaftlichen erbes hatte. da bekommt das nature-nurture-spiel nochmal einen ganz anderen twist, über den ich nochmal nachdenken muss.



 ...............





Donnerstag, 29. September 2016

stimmig

ich liebe ted-talks. und diesen fand ich heute abend sehr inspirierend:




..............




Dienstag, 27. September 2016

kaffeekopp

für alle, die kaffee aus alukapseln ohne schlechtes gewissen trinken möchten, hier mal eine fundierte rechnung.

für heute: kaffeekopp

...............





Sonntag, 25. September 2016

weitergeben

manchmal, wenn ich so darüber nachdenke, was wir den kindern "zu ihrem eigenen besten" verbieten sollten, zum beispiel eine für uns übermäßige handynutzung, dann denke ich, dass die kinder schon wissen, was sie tun. das ist jetzt ihre welt. sie wissen schon, wie sie damit umzugehen haben. und wenn ich meine große sehe, wie sie sich das handy zu eigen macht, wie sie mit ihren ehemaligen mitschüler*inne*n in kontakt steht und mit ihrer tante und mit ihrer patentante, so wie ich das nie getan habe, dann denke ich, es wird schon alles gut. die jungen wissen schon, was sie tun.
dieser text hat nicht direkt etwas mit diesem gedanken zu tun, aber ich finde, er geht in eine ähnliche richtung. wenn ich zeit habe, denke ich darüber nach, wieso.

für heute: weitergeben

...............




Dienstag, 6. September 2016

subtilsexismus

ich denke schon lange darüber nach, welches wort die immer noch und schon wieder geschlechtlich aufgeteilte gesellschaft beschreiben mag, wenn an vielen stellen der uns heute so offensichtliche sexismus der guten-alten-zeit einer subtileren variante gewichen ist. ein paar gute gedankenanstöße, die ich mir noch genauer zu gemüte führen muss, finden sich hier.

für heute: subtilsexismus

...............





Sonntag, 4. September 2016

tropfgespinst


weil ich regen viel lieber als sonne mag und das ende der heißen tage immer nicht abwarten kann.

für heute: tropfgespinst

................





Donnerstag, 1. September 2016

urlaubsträume

obwohl wir unseren urlaub für dieses jahr hinter uns haben, träume ich schon mal fürs nächste jahr: seine, müritz, shannon?

für heute: urlaubsträume

...............





Dienstag, 30. August 2016

aufstandsmüde

so wichtig: #ElternmachenAufstand und für mich gerade so nicht machbar -weil ich so müde bin. aber zuschauen tu ich gern.


für heute: aufstandsmüde

...............





Montag, 25. Juli 2016

creative

justina blakeney hat nicht nur immer wieder wunderschöne bilder, sondern spricht oft wahre worte, zum beispiel heute: on creativity.

für heute: creative

...............





Sonntag, 17. Juli 2016

vatersein

in unserer gesellschaft ist schon einges gut. und einges wurde auf- und erarbeitet. gerade was sexismus und rassismus betrifft. in einigen blasen sind diese nur noch so subtil vorhanden, dass ich genau hingucken muss. manchmal denke ich sogar, dass besser ein neues wort erfunden werden sollte. so möchte ich gerne nicht sexistisch sein und doch denke ich oft, dass väter ihre kinder leichter von jemand anders betreuen lassen als mütter. gut, dass es dann texte wie diesen gibt, der mich eines anderen besinnen lässt.

für heute: vatersein

....................





Dienstag, 12. Juli 2016

verzweibarkeit

hier hatte ich ja schon mal was gesammelt. hier noch mehr inspiration zum nachdenken und dann so *denkerpose-einnehmend* vielleicht eine eigene meinung bilden. zeit wärs, erfahrung ist ja da.

für heute: verzweibarkeit

...................




Sonntag, 10. Juli 2016

geschichtsträchtig

in welchem abschnitt der geschichte leben wir eigentlich. mein eigenes kleines leben ist im moment so aufreibend und jeder tag so schnell vorbei, dass mir die gedanken an das große ganze gar nicht kommen. dabei ist es so spannend zu überlegen: in welcher welt leben wir eigentlich? wie formen wir die welt? im kleinen. und wie formt sich die welt? wie leben einmal unsere kinder? ich hoffe, ich habe dazu mal was vor gedacht. bis dahin habe ich das hier zum lesen und nach-denken: kinder: euch sollte es doch mal besser gehen.


für heute: geschichtsträchtig

...................




Freitag, 8. Juli 2016

"sie haben das leben nicht verstanden"

when I was 5 years old, my mother always told me that happiness was the key to life.
when i went to school, they asked me what i wanted to be when i grew up.
i wrote down ‘happy’. they told me i didn’t understand the assignment, and i told them they didn’t understand life.
dieses zitat von john lennon kursiert inzwischen als witz an den schulen. ist das dann nicht der ritterschlag ins menschengedenken?

...................



Dienstag, 5. Juli 2016

verschwenderisch


 time you enjoy wasting, is not wasted.
recht hatter, der herr lennon.

für heute: verschwenderisch

...................




Montag, 4. Juli 2016

regalstaub


regale lassen sich leichter aus- und umräumen, wenn man dazu die hüften schwingt. so lässt sich das massive staubaufkommen auch viel besser veratmen.

für heute: regalstaub

...................




Freitag, 1. Juli 2016

sommerwind

der sich ans klischee haltende laue sommerwind streicht durch die sonnenblumen und getreidestängel (vom heruntergefallenen vogelfutter) unserer fenstergärten und während ich mich an meine kindheit und fahrradbandennachmittage in der feldmark erinnere und meinem baby dabei zuschaue wie es mit den nackten füßchen strampelt und es aus der küche nach brutzelei riecht und klingt, könnte das leben gar nicht besser sein.

für heute: sommerwind

...................




Donnerstag, 30. Juni 2016

wortsalat

als ich klein war, lebten wir in einem riesigen haus mit riesigem garten und unsere nachbarn hatten in ihrem eben so riesigem garten einen wahnsinnsgemüsegarten, der eigentlich viel zu groß für die beiden war (ihre vier kinder waren schon ausgezogen). jedenfalls bekamen wir im sommer blaue-müll-säckeweise wirsing, salat und kohl. am anfang pflückte meine mutter noch fleißig alle schnecken und würmer ab, gegen ende der säcke gabs dann öfter eine "schleimg, jedoch vitaminreich"-beilage.
heute finde ich keine proteinbeilage in den in mehreren plastikschichten sortierten salatmischungen. dafür habe ich jede menge ohrwürmer***. von gruseligen kinderliedern bis "heut ist so ein schöner tag, lalalalala". merkwürdigerweise habe ich auch oft worte, die ihre ohrwurmschleifen in meinem kopf drehen. und weil ich mal gelesen habe, dass ohrwürmer deswegen entstehen, weil das gehirn versucht, die gedanken fertig zu denken, man also das lied zu ende singen sollte, um es loszuwerden, sieht man mich öfter trällernd durch die straßen marschieren. meistens mit kind an der hand zur tarnung. und für die wortohrwürmer habe ich ja hier meine internetkoje, um sie in die virtuelle freiheit zu entlassen. huschhusch, nun geht schon, frühlingsmechanismus und gefühlsdegradation****.

für heute: wortsalat

...................




*dessen miete sich meine eltern von einem einverdienergehalt leisten konnten. gut, es stand in einem 600-seelen-kaff, aber wir waren drei kinder, hatten zwei autos und immer mindestens ein pferd. ich lebe in einer einverdienerinnenfamilie mitvier kindern, ohne auto und ohne pferd und mitten in der stadt. was wir uns leisten können, ist eine 75 qm wohnung. der vergleich** ist zwar schwierig, aber ich denke, wir kommen schlechter dabei weg.

**jaja, das thema verdient einen eigenen artikel und mehr zeit und keine fußnote.

***spitzenüberleitung, finde ich.

****ich hoffe, das reicht und ich muss nicht noch analysieren, welche gedanken mein gehirn da gerne zu ende gedacht hätte...


Mittwoch, 29. Juni 2016

vereinbarung

ein schweres thema, ein aufgeregtes thema. ein thema, zu dem ich noch keine fertige meinung habe. andere schon und die ist gar nicht so verkehrt: vereinbarkeit? ha.ha.ha.


für heute: vereinbarung

...................





Dienstag, 14. Juni 2016

beckenboden

in der früh beim morgendlichen stillen unserer jüngsten (die zweite nacht mit einer neunstündigen stillpause,  juhuu!) ist mir was durch den kopf gegangen, dass ich unbedingt hier notieren wollte. ich erinnere mich, dass ich es einen ungeheuer klugen gedanken fand. jetzt, etwas über zwölf stunden später, habe ich diesen gedankenblitz natürlich vergessen. mein gehirn scheint wieder normal- bis untertourig zu fahren. dafür habe ich was spannendes gelesen. passt auch jetzt gut in diese zeit, in der ich meinen körper mehr und mehr wieder für mich alleine habe. 

für heute: beckenboden

...................





Montag, 13. Juni 2016

auflösung

ich glaube ja, dass dieses herumgebrülle der kleinen kinder in der sogenannten trotzphase viel mit der bewältigung eines ablöseschmerzes zu tun hat. auf einmal entdeckt sich die bürde des eigenen ichs, die symbiose löst sich als illusion auf. immer und für jedes aufs neue.

für heute: auflösung

...................





Sonntag, 29. Mai 2016

andersform

das denken in anderen gesellschaftsstrukturen ist ja bekanntlich eines der schwersten. dazu sind mir heute zwei artikel über den weg gelaufen, die beide für mehr menschlichkeit in unserem leben plädieren. der eine, indem er die elternschaft zum auflösungspunkt der heutigen umgangsformen mit menschen im berufsleben erklärt. der andere betrachtet heute noch existierende matriarchal geführte gesellschaften. hier scheint es deswegen menschlich zugewandter zuzugehen, weil konflikte mithilfe des gesamten clans und mit dem ziel des einstimmigen ergebnisses gelöst werden.

für heute: andersform

...................





Samstag, 14. Mai 2016

verletzlich

ein TED-talk zum thema verletzlichkeit: Brene Brown: Die Macht der Verletzlichkeit
interessanterweise kann ich mich so semiöffentlich dieses blog ist nicht klar dazu äußern, warum das thema für mich so spannend ist. zum teilen reicht es aber...

für heute: verletzlich

...................





Donnerstag, 12. Mai 2016

testtesttest

ich reg mich ja immer über die genormte einheitskacke bei kinderfilmen und -büchern auf. um einiges eleganter als ich fassen das diese drei leute zusammen:




ihre erkenntnisse fassen sie auf kunterbunteskinderbuch.de zusammen. ich habe große lust, kinderfilme und -bücher nach den vier dort vorgestellten und hier folgenden tests zu bewerten. mal sehen, ob die zeit mir die tat erlaubt.

bechdel-test

habe ich hier schon mal angesprochen und besteht aus folgenden fragen:
  • gibt es mindestens zwei frauenrollen?
  • sprechen sie miteinander?
  • unterhalten sie sich über etwas anderes als einen mann?
shukla-test
testet die diversität einer geschichte in bezug auf die hautfarbe der darsteller:
  • two main characters who are people of colour 
  • talk to each other 
  • without mentioning their race
oder in erweiterter form:
  • gibt es mindestens zwei poc-rollen mit namen?
  • sprechen sie miteinander?
  • unterhalten sie sich über etwas anderes als weiße menschen und deren probleme? 
tyrion-lannister-test
  •  at least one character with disabilities is involved in significant plot developments not centered on their disabilities, 
  • disabilities are depicted realistically, neither less nor more severe than they would be in real life, and  
  • disabled characters are givers as well as receivers … supportive of other characters, not just supported by them.
beim kunterbunteskinderbuch hat man sich noch viel weitergehende und sehr lesenswerte gedanken gemacht.

vito-russo-test
  • es muss mindestens ein lgbt-charakter auftreten.
  • diese/r darf sich weder einzig noch hauptsächlich über seine sexuelle orientierung oder gender-identität definieren.
  • die figur ist so in die handlung integriert, dass ihre entfernung einen bedeutsamen effekt auf die geschichte hat.
....................




 

Dienstag, 10. Mai 2016

statistik

ich habe mal gelesen* und kann aus empirischer alltagsforschung heraus berichten, dass kleinkinder statistik betreiben um dinge zu lernen. sie feuern den löffel hundertmal auf den boden um sich ganz sicher zu sein, dass die schwerkraft immer wirkt. auf löffel. dann werfen sie noch hundertmal messer und gabeln hinterher, um zu überprüfen, ob es sich bei diesem gesetz um ein löffelspezifisches oder ein auf alle bestecksorten verallgemeinerbares handelt. nebenbei lässt sich hübsch feststellen, ab welchem hinunterwurf die eltern damit anfangen durch tatkräftiges einschreiten oder verständnislose herumbrüllerei diese wichtige forschungstätigkeit zu unterbrechen.

worauf ich hinauswill: die eine muss etwas herunterschmeißen und der andere will, dass etwas oben bleibt. erzogenen eltern hilft da erziehung, unerzogenen kindern beziehung. in unserer familie sind wir noch nicht da, wo ich mal hinwill, aber fürs erste helfen mir kluge anregungen von unerziehenden eltern und dass wir das besteck mit einer schnur an den kinderstuhl knüpfen.

*quelle: internet

für heute: statistik

....................





Dienstag, 3. Mai 2016

'n bus

zwei zahnstocher gehn durchn wald.
kommt n igel vorbei.
sagt der eine zahnstocher zum andern:
"ich wusste gar nich, dass hiern bus fährt!"

für heute: 'n bus

 .....................................




Montag, 2. Mai 2016

whitegirl

selbst ein weißes mädchen mit einem alten traum vom den-armen-helfen wie ich kommt nun langsam an die erkenntnis der eigenen privilegien, die mich meinen immanenten rassismus zwar nicht wollen aber nur schwer bekämpfen lassen. ist ja alles sehr bequem einerseits aber andererseits eben auch nicht immer so leicht zu schultern, dass es sich durch relativieren ablegen ließe.

humor hilft aber: gurlgoestoafrica-tumblr

für heute: whitegirl

 .....................................




Montag, 11. April 2016

Dienstag, 5. April 2016

ottos mops


ottos mops trotzt
otto: fort mops fort
ottos mops hopst fort
otto: soso

otto holt koks
otto holt obst
otto horcht
otto: mops mops
otto hofft

ottos mops klopft
otto: komm mops komm
ottos mops kommt
ottos mops kotzt
otto: ogottogott

von ernst jandl

 .....................................




Sonntag, 3. April 2016

willst du?

"willst du",
fragt der mops den mops,
"n halben oder ganzen klops?"
"n halben UND n ganzen klops!",
sagt da der mops zum mops.

quelle: aus einem kinderbuch und an den autor/die autorin kann ich mich leider nicht mehr erinnern, nur, dass ich das gedicht hundertfünfzigmal vorlesen musste solange bis selbst mein nicht-auswendig-lernen-können-gehirn eine wahrscheinlich nicht wortwörtliche fassung behalten hat.

 .....................................




Freitag, 1. April 2016

mops und klops

ich dachte mir, ich widme meine gedanken in diesem april möpsen und klöpsen. man muss sich ja im leben manchmal selbst struktur und ordnung geben. wenn es sonst schon keiner tut...

.....................................




Donnerstag, 17. März 2016

motzköppig

schlechte laune und ein lärmempfindliches nervenkostüm lassen sich schlecht mit lebhaften kindern vereinbaren. trifft das auch noch auf beide elternteile zu, schickt man die kinder am besten früh ins bett. dass es echt ernst ist, merkt man an dem vergleichsweise geringen protestgebrüll. da hilft nur eins: nacht!


für heute: motzköppig

 .....................................




Mittwoch, 16. März 2016

'n backstein

was ist rot und schlecht für die zähne?

für heute: 'n backstein

 .....................................




Dienstag, 15. März 2016

gravitationspendelei

bohrt man einen tunnel durch die erde, so dass er durch den erdmittelpunkt führt (ähnlich der entfernung eines apfelgehäuses mit einem apfeldurchstechgehäuseentfernungsgerät) und springt dann in den tunnel, federt man so lange auf und ab, bis man am erdmittelpunkt zur ruhe kommt. nimmt man eine luftreibung von 0 an, dann pendelt man sogar bis in alle ewigkeit von einem ende des tunnels zum anderen. der durchmesser der erde beträgt etwa d = 13 000 m, die gewichtskraft auf der erdoberfläche ist etwa g = 10  m/s2. ein mensch mit einer masse m = 70 kg bringt also eine potentielle energie E = 4,5*106 J mit in den sprung. seine geschwindigkeit ist dann am erdmittelpunkt mit v = 360 m/s am höchsten.

für heute: gravitationspendelei


 .....................................




Samstag, 12. März 2016

traumschaum

heute etwas aus der kategorie: was ich in diesem leben noch lernen will: how to lucid dream.

für heute: traumschaum


 .....................................




Donnerstag, 10. März 2016

von der stange

nun sitze ich in meiner privilegierte-weiße-mittelschicht-blubberblase und könnte/müsste/wollte was am zustand der welt ändern. und entschuldige dass nicht-ändern mit dem alltag und der sinnlosigkeit und der überforderung. und dann hoffe ich, dass ich eines tages oder einer gelegenheit die chance zur weltveränderung nicht nur erkenne, sondern verdammt nochmal auch nutze. bis dahin teile ich links von leuten, die da weiter sind als ich:


This is a story about clothing. It’s about the clothes we wear, the people who make them and the impact it’s having on our world. The price of clothing has been decreasing for decades, while the human and environmental costs have grown dramatically. The True Cost is a groundbreaking new documentary film that pulls back the curtain on an unseen part of our world and asks us each to consider, who pays the price for our clothing?

Filmed in countries all over the world, from the brightest runways to the darkest slums, and featuring interviews with the world’s leading influencers including Stella McCartney, Livia Firth, Vandana Shiva and many more, The True Cost is an unprecedented project that invites us on an eye-opening journey into the lives of the many people and places behind our clothes.



 .....................................



Mittwoch, 9. März 2016

innenschau

das moderne frau-sein geht natürlich auch an mir nicht vorüber. intellektuell ist mir völlig klar, dass ich viel mehr gedankliche kapazität frei hätte, wenn ich nicht über mein aussehen nachdenken würde. ist ja eigentlich noch schlimmer: ich verurteile mich anhand meines -selbstverständlich unzulänglichen- aussehens, verschwende also nicht nur gedankliche sondern auch emotionale kapazität. selbst im neunten monat schwanger wünschte ich schmal und elegant zu sein. seit einiger zeit, auch wenn ich mich nicht immer rechtzeitig erinnere, übe ich mich im selbstdisziplinierendem denken mit der frage: "jetzt mal scheißegal wie du aussiehst: wie fühlst du dich denn? so von innen?" manchmal dauert es tatsächlich eine weile, aber die antwort ist meistens völlig anders als "zu dick" oder auch nur "dick". die antworten sind so was wie "stark", "kalt an der nase, warm am bauch" und so viel entspannender als all diese dem absolut nicht objektiven zeitgeist unterworfenen bewertungen.

für heute: innenschau


 .....................................

Dienstag, 8. März 2016

klarheit

ich habe mal gelesen, dass introvertiert sein bedeutet, dass man innere spannungen mit sich selbst ausmacht, während extrovertiert bedeutet, dass man ein gegenüber zum reden braucht. wie auch immer scheint sprache das instrument zu sein, um sich klarer zu werden. ob im eigenen kopf, gespiegelt in der unterhaltung mit anderen oder weiß auf grau auf dem bildschirm. kann man ohne sprache denken? bei gelegenheit lese ich mich mal ein und fange bei diesem erste-seiten-suchergebnis, wie man das als moderner mensch eben so macht.

für heute: klarheit


 .....................................




Montag, 7. März 2016

enge

heute war so ein frustrierender tag voller bewertungen und damit einhergehender entwertungen und einem zunehmenden unverständnis für unser schulsystem und überhaupt für dieses system, das dazu einlädt oder beinahe dazu zwingt, den oder die andere nicht wahrzunehmen in seiner oder ihrer ganzheit, sondern immer nur teilausschnitte zu betrachten und deren bewertung dann als bewertungsgrundlage für die kompatibilität des oder der einzelnen mit dem gesamtsystem zu nehmen. so menschengemacht. so bescheuert.

für heute: enge

 .....................................


Mittwoch, 24. Februar 2016

wärmepunkte

weil sich der frühling noch bedeckt hält, suche ich mir kleine wärmeeinheiten über den tag. bis jetzt finde ich wunderbar: heiße schokolade mit sahne, warme wolldecke auf den knien, rücken von der sonne wärmen lassen, wenn sie sich mal blicken lässt, superwarme winterstiefel an den füßen, frischgebackenes brot mit butter und erdbeermarmelade.

für heute: wärmepunkte


 .....................................

Samstag, 20. Februar 2016

umgesellen

ein link zu umstandslos auf ein thema, das mich beschäftigt: feministische elternschaft. ja, auch bei uns bleiben die unsichtbaren aufgaben (arzttermin vereinbaren, frühlingsschuheinkauf organisieren, morgens dreimal blondes haar frisieren) an mir hängen. wäsche und essen macht er, haupterwerbstätig bin ich. ich weigere mich anzuerkennen, dass sich aus der neunmonatigen engeren körperlichen verbundenheit eine engere emotionale verbundenheit extrapolieren lässt. oder ist das doch so? und lassen sich daraus bestimmte verantwortlichkeiten ableiten? meine meinung: grundsätzlich kann ein männliches wesen ab geburt des kindes alles an kindesversorgung, was das weibliche wesen auch kann, unserer kulturtechnischen entwicklung sei dank. wenn er das nun nicht tun mag und sie aber schon, dann mag das wie eine individuelle entscheidung aussehen, ist aber meiner meinung nach eher politisch als privat. warum nun viele mit einer klassischen aufteilung glücklich sind liegt, denke ich, in einem aspekt, der häufig nicht betrachtet wird: eine enge bindung zu den eigenen kindern entstehend durch tägliche sorge und pflege kann sehr beglückend sein. macht aber auch arbeit. der eine spart sich die arbeit und die andere kultiviert ihr kleines glück. und alle, die nicht so empfinden, basteln an der zukünftigen gesellschaftsform. da fällt mir noch jochen könig ein, der zu dem thema viele kluge sachen schreibt.

für heute: umgesellen


 .....................................

Montag, 15. Februar 2016

alt

weil wir seit neuestem zwei seiner tollen skulpturen-puzzle ausgiebig bespielen, hier ein link zu otmar alt, der unter anderem auch dieses wunderbare wesen gemalt hat:

http://www.westfalen-magazin.de/otmar-alt/
 
für heute: alt


 .....................................



Samstag, 13. Februar 2016

busenwand

jegliche art von -ismus finde ich spannend. weil das nachdenken darüber mich immer an den rand dessen bringt, was ich an strukturell gesellschaftlichen zusammenhängen verstehe: das hier ist mir letzte woche über den weg gelaufen.

für heute: busenwand


 .....................................

Freitag, 12. Februar 2016

startstoppstart

also, so geht das nicht. kaum kommt man mal nicht zum nachdenken, tut sich hier nichts mehr. dabei warte ich doch auf etwas magisches. wahrscheinlich. mein versuch von working out loud. also gut, denke ich mir, dann eben kleinere schritte. ein link. oder ein wort. und irgendwie dranbleiben. auf dass sich gewohnheit einstelle.

für heute: startstoppstart


 .....................................

Mittwoch, 27. Januar 2016

pyramide

heute morgen hat sich erst in der angebrochenen tablettenpackung eine pyramide aus den übrig gebliebenen tabletten gebildet und dann in der fassade der örtlichen pflegeschule eine pyramide aus den beleuchteten fenstern. also beschloss meine heutige aufmerksamkeit auf pyramidenförmige formen zu lenken. meine aufmerksamkeit ließ sich nicht lenken und ich habe erst auf dem nachhauseweg dran gedacht. auch da fiel mir das fokussieren schwer und nachdem ich nur ein paar langweilige As gesehen habe, war mir das alles zu forciert. ich nehme mir aber vor, achtsame aufmerksamkeit zu üben..

für heute: pyramide


 .....................................

Dienstag, 26. Januar 2016

zusammengesetztes mal vier

ohmann, die zeit rast. im moment und im besonderen. sie reicht nicht mal fürs wörtersammeln. wozu wollte ich das nochmal machen? ich glaube, ein grund ist die reflexion. ein anderer das bewusste einmal-denke-ich-nach-heute. dazu hat es nicht gereicht. mal schauen, vielleicht gelingt mir immerhin die rückschau. oder vielmehr das rückfühl:

heute war ich wieder arbeiten. es war anstrengend und zu warm im büro.

für heute: trockenmund

gestern war ich krank. nicht richtig, aber auch nicht richtig gesund. ich hab rumgelegen, rumgelesen, rumgeräumt.

für gestern: ruhestarre

vorgestern war geburtstagstrubeltag 2. nach geburtstagstrubeltag 1 zu auslaugend und zu viele menschen. für mich. die kinder hatten zum glück ihren spaß.

für vorgestern: trubelkater

vorvorgestern begann der geburtstagstrubel. das war schön, die zeit verflog beinahe unbemerkt.

für vorvorgestern: minutenreise


 .....................................

Freitag, 22. Januar 2016

unendlich null

streiten die kinder heute morgen, ob unendlich eine zahl ist wie die eins oder nicht. denke ich so drüber nach und denke, nein, die eins ist ja auch erst mal nur ein wort und eine rechengröße. genau wie unendlich. sind also beides zahlen oder eben keine zahlen (sondern mathematische konzepte, für die bestimmte regeln gelten).  

für heute: unendlich

für gestern: null


 .....................................

Mittwoch, 20. Januar 2016

augenrand

ich bin so müde, dass ich beim zwinkern meine augenränder schmerzstichig spüre. obwohl ich das auch ein bisschen lustig finde, reicht es heute nur für ein innerliches lächeln und ein frühes ins-bett-gehen. nacht!

für heute: augenrand


 .....................................

Dienstag, 19. Januar 2016

frostkälte

heute sind die u- und s-bahnen ausgefallen. also bin ich eine dreiviertel stunde durch die eisberuhigte stadt nach hause gelaufen. ich mag das gefühl, wenn man warmgelaufen ins warme kommt und sich warme kinderhände zur begrüßung auf die noch frostkalten wangen legen.

für heute: frostkälte


 .....................................

Montag, 18. Januar 2016

habe

ich habe diese woche viel zu tun. heute habe ich alles geschafft, was ich mir vorgenommen habe und ein bisschen mehr. vor lauter haben kommt mir diese definition von reichtum in den kopf: ich bin reich, denn ich habe alles, was ich brauche.

für heute: habe


 .....................................

Sonntag, 17. Januar 2016

rührig

wir leben nicht vegan. pro woche gehen hier 12 l milch durch, eines der kinderlieblingsessen ist nudeln mit rührei und schinken (es ist auch eines der elternlieblingsessen, weil es schnell in großen mengen herzustellen ist und, wenn man dann noch karotten- und gurkenstücke dazureicht, als halbwegs gesund durchgeht) und salami kommt aufs pausenbrot. ein diffus schlechtes gewissen ist zwar immer da, aber das menschliche gehirn ist einfach zu gut darauf trainiert das als 'ich' definierte bewusstsein im glanzvollsten licht darzustellen. es ist ihm ein leichtes verdrehungsgründe und rechtfertigungsgefühle für das eigene verhalten zu finden, so dass es als das einzig richtige in jeder hinsicht erscheint. aber davon dürfen wir uns nicht abhalten lassen! den fleischkonsum zu jeder mahlzeit haben wir schon reduziert. ziel ist es, den rest aus halbwegs tierfreundlicher haltung zu bekommen. für die unzähligen kuchen, die für geburtstagsfeiern, kindergartenfeste, schulcafés über das jahr herzustellen sind, verwende ich folgendes rezept. lässt sich mit einem esslöffel als rührgerät zusammenmischen, was auf mich durch die langsamen, kräftigen, immer gleichen bewegungen und durch die dadurch heraufbeschwörten vorstellungen von alten zeiten beruhigend wirkt,  ist schnell gebacken (bei den 60 min aus dem originalrezept hatten die kuchen verbrannte kanten) und hinterher kann ich können die kinder ohne schlechtes gefühl (salmonellen!die armen kühe! die armen hühner!) die schüssel auslecken. außerdem lassen sich damit hervorragend weihnachts- und osterschokoladenüberreste vernichten.
für ein backblech: 450g zucker, 675g mehl, 6-9 gestrichene esslöffel kakao, 2 päckchen vanillezucker, 1,5 päckchen backpulver vermischen. 225ml geschmacksneutrales pflanzenöl (sonnenblume oder raps), 300ml soja-/reisdrink, orangensaft oder wasser bis der teig lecker glattmassig ist einrühren. nach belieben und vorhandensein zerkrümelte schokolade dazugeben. 160°C, ca. 30 min.

für heute: rührig


 .....................................
 

Samstag, 16. Januar 2016

schnitzeljagdgeschenketüten

hier ist die kindergeburtstagsorganisation ausgebrochen. mit excel-sheets und allem.

für heute: geschenketüten

für gestern: schnitzeljagd


 .....................................

Donnerstag, 14. Januar 2016

küchenradio

bei uns in der küche steht ein radio in einer kommode. morgens hören wir meist deutschlandradio bis es uns zu laut ist. heute kam eine gesprächsaufzeichnung zu den anschlägen in der türkei, zu denen sich bis dahin der is noch nicht bekannt hatte. sinngemäß-zitat: hat die türkei die anschläge provoziert / selbst zu verantworten, weil sie die friedensverhandlungen abgebrochen hat? das ist victim blaming und das hilft nu wirklich niemandem, weil es dazu führt, dass sich der aggressor nicht in der verantwortung fühlt und sein schädigendes verhalten gerechtfertigt sieht.

für heute: küchenradio


 .....................................

Mittwoch, 13. Januar 2016

fliege

heute sah ich einen mann mit fliege. das war ein bisschen absurd, sonst laufen ja alle in klamotten auf einer skala von 0 = jeans und t-shirt (keine managementtätigkeit) bis 1 = anzug mit krawatte (volle managementtätigkeit) rum. die deutlich weniger vertretenen frauen tragen variantenreichere äquivalenzen. kleine absurditäten bringen kleine freudenhüpferblitze in meinen alltag. als ich dann noch auf diese liste

the 7 habits of highly effective organizations


  • trust people 
  • embrace failure 
  • be brutally honest 
  • create autonomy at all levels 
  • think big , stay small 
  • simplify all  the things 
  • relentless customer focus 

  • und dieses buch gestossen bin, das ab sofort auf meiner leseliste steht, hat sich meine managementtätigkeit von geschätzten 2 ‰ auf etwa 5 ‰ erhöht. dafür war noch nicht mal ein outfitwechsel erforderlich.

    für heute: fliege


     .....................................

    Dienstag, 12. Januar 2016

    heftzwecke blaugrau

     weil die tage wegen der nach dem jahresübergang wieder aufgenommenen erwerbsarbeit so kurz geworden sind, dass man kaum zum nachdenken kommt, hier also ein miniwundermoment vom hinweg heute morgen: die nachtschwärze ging in ein anrührendes blaugrau mit sonnenschimmer über und davor türmte sich eine dunkelblaue wolkengebirgssilhouette.

    und gestern habe ich 80 % des zehnminütigen nachhausewegs für die erarbeitung folgender erkenntnis verwendet: männer sind wie heftzwecken. wenn sie etwas zusammenhalten, verursachen sie nur ein kleines loch, will man sie entfernen, gibt das einen riesenriss. die restlichen 20 % habe ich damit verbracht, mich zu fragen, ob heftzwecken dasselbe sind wie reißzwecken und wie dann die dinger heißen, die man im tacker hat und außerdem solche vergleiche im allgemeinen bescheuert zu finden und meinen im besonderen, weil er vorne und hinten hinkt.

    für heute: blaugrau

    für gestern: heftzwecke


    .....................................

    Sonntag, 10. Januar 2016

    herzbube

    heute habe ich einen film geguckt, bei dem eine herzbubenskatblattkarte als omen dafür diente, dass die (weibliche) hauptfigur die (männliche) hauptfigur im weiteren verlauf des filmes tatsächlich und gar nicht unerwarteterweise abbekommen hat. so ein glück.

    dazu fällt mir noch ein, dass mich die ganze thematik um männer- und frauenrollen in filmen letztes jahr sehr lange beschäftigt hat und ich festgestellt habe, dass sogar viele der kinderblogbuster durch den bechdel-test fallen (hier eine liste mit nach diesem test bewerteten filmen). jetzt bin ich schon zu müde mein diesbezügliches diffuses unwohlsein auseinanderzuklamüsern, erwähnen möchte ich allerdings noch, dass ich seitdem in keiner kinovorschau mehr sitzen kann, ohne die krätze zu kriegen.

    für heute: herzbube


    .....................................

    Samstag, 9. Januar 2016

    baumstumpf

    als ich heute durch die stadt und mitten auf der haupteinkaufsfußgängerzone schlenderte, sah ich einen abgesägten baum ganz nackig ohne rinde und die wurzeln unter beton begraben. um den reststamm herum ein metallring mit metallsitzen, von denen ein kind auf den stumpf und wieder zurück kletterte. der himmel bedeckte sich mit dunklen wolken, rosarot gerändert. von oben sackte die dunkelheit in die geschäfteschlucht. ich streifte herum, in die eine konsumhöhle hinein, wieder hinaus, in die nächste hinein, wieder hinaus.

    also ein neujahrsvorsatz: weniger konsum, weniger plastik, weniger mehr vom selben und jeden tag ein wort aufschreiben. manchmal mit assoziationskette, manchmal ohne. wie es rein passt.

    für heute: baumstumpf


    .....................................