Mittwoch, 27. Januar 2016

pyramide

heute morgen hat sich erst in der angebrochenen tablettenpackung eine pyramide aus den übrig gebliebenen tabletten gebildet und dann in der fassade der örtlichen pflegeschule eine pyramide aus den beleuchteten fenstern. also beschloss meine heutige aufmerksamkeit auf pyramidenförmige formen zu lenken. meine aufmerksamkeit ließ sich nicht lenken und ich habe erst auf dem nachhauseweg dran gedacht. auch da fiel mir das fokussieren schwer und nachdem ich nur ein paar langweilige As gesehen habe, war mir das alles zu forciert. ich nehme mir aber vor, achtsame aufmerksamkeit zu üben..

für heute: pyramide


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Dienstag, 26. Januar 2016

zusammengesetztes mal vier

ohmann, die zeit rast. im moment und im besonderen. sie reicht nicht mal fürs wörtersammeln. wozu wollte ich das nochmal machen? ich glaube, ein grund ist die reflexion. ein anderer das bewusste einmal-denke-ich-nach-heute. dazu hat es nicht gereicht. mal schauen, vielleicht gelingt mir immerhin die rückschau. oder vielmehr das rückfühl:

heute war ich wieder arbeiten. es war anstrengend und zu warm im büro.

für heute: trockenmund

gestern war ich krank. nicht richtig, aber auch nicht richtig gesund. ich hab rumgelegen, rumgelesen, rumgeräumt.

für gestern: ruhestarre

vorgestern war geburtstagstrubeltag 2. nach geburtstagstrubeltag 1 zu auslaugend und zu viele menschen. für mich. die kinder hatten zum glück ihren spaß.

für vorgestern: trubelkater

vorvorgestern begann der geburtstagstrubel. das war schön, die zeit verflog beinahe unbemerkt.

für vorvorgestern: minutenreise


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Freitag, 22. Januar 2016

unendlich null

streiten die kinder heute morgen, ob unendlich eine zahl ist wie die eins oder nicht. denke ich so drüber nach und denke, nein, die eins ist ja auch erst mal nur ein wort und eine rechengröße. genau wie unendlich. sind also beides zahlen oder eben keine zahlen (sondern mathematische konzepte, für die bestimmte regeln gelten).  

für heute: unendlich

für gestern: null


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Mittwoch, 20. Januar 2016

augenrand

ich bin so müde, dass ich beim zwinkern meine augenränder schmerzstichig spüre. obwohl ich das auch ein bisschen lustig finde, reicht es heute nur für ein innerliches lächeln und ein frühes ins-bett-gehen. nacht!

für heute: augenrand


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Dienstag, 19. Januar 2016

frostkälte

heute sind die u- und s-bahnen ausgefallen. also bin ich eine dreiviertel stunde durch die eisberuhigte stadt nach hause gelaufen. ich mag das gefühl, wenn man warmgelaufen ins warme kommt und sich warme kinderhände zur begrüßung auf die noch frostkalten wangen legen.

für heute: frostkälte


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Montag, 18. Januar 2016

habe

ich habe diese woche viel zu tun. heute habe ich alles geschafft, was ich mir vorgenommen habe und ein bisschen mehr. vor lauter haben kommt mir diese definition von reichtum in den kopf: ich bin reich, denn ich habe alles, was ich brauche.

für heute: habe


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Sonntag, 17. Januar 2016

rührig

wir leben nicht vegan. pro woche gehen hier 12 l milch durch, eines der kinderlieblingsessen ist nudeln mit rührei und schinken (es ist auch eines der elternlieblingsessen, weil es schnell in großen mengen herzustellen ist und, wenn man dann noch karotten- und gurkenstücke dazureicht, als halbwegs gesund durchgeht) und salami kommt aufs pausenbrot. ein diffus schlechtes gewissen ist zwar immer da, aber das menschliche gehirn ist einfach zu gut darauf trainiert das als 'ich' definierte bewusstsein im glanzvollsten licht darzustellen. es ist ihm ein leichtes verdrehungsgründe und rechtfertigungsgefühle für das eigene verhalten zu finden, so dass es als das einzig richtige in jeder hinsicht erscheint. aber davon dürfen wir uns nicht abhalten lassen! den fleischkonsum zu jeder mahlzeit haben wir schon reduziert. ziel ist es, den rest aus halbwegs tierfreundlicher haltung zu bekommen. für die unzähligen kuchen, die für geburtstagsfeiern, kindergartenfeste, schulcafés über das jahr herzustellen sind, verwende ich folgendes rezept. lässt sich mit einem esslöffel als rührgerät zusammenmischen, was auf mich durch die langsamen, kräftigen, immer gleichen bewegungen und durch die dadurch heraufbeschwörten vorstellungen von alten zeiten beruhigend wirkt,  ist schnell gebacken (bei den 60 min aus dem originalrezept hatten die kuchen verbrannte kanten) und hinterher kann ich können die kinder ohne schlechtes gefühl (salmonellen!die armen kühe! die armen hühner!) die schüssel auslecken. außerdem lassen sich damit hervorragend weihnachts- und osterschokoladenüberreste vernichten.
für ein backblech: 450g zucker, 675g mehl, 6-9 gestrichene esslöffel kakao, 2 päckchen vanillezucker, 1,5 päckchen backpulver vermischen. 225ml geschmacksneutrales pflanzenöl (sonnenblume oder raps), 300ml soja-/reisdrink, orangensaft oder wasser bis der teig lecker glattmassig ist einrühren. nach belieben und vorhandensein zerkrümelte schokolade dazugeben. 160°C, ca. 30 min.

für heute: rührig


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Samstag, 16. Januar 2016

schnitzeljagdgeschenketüten

hier ist die kindergeburtstagsorganisation ausgebrochen. mit excel-sheets und allem.

für heute: geschenketüten

für gestern: schnitzeljagd


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Donnerstag, 14. Januar 2016

küchenradio

bei uns in der küche steht ein radio in einer kommode. morgens hören wir meist deutschlandradio bis es uns zu laut ist. heute kam eine gesprächsaufzeichnung zu den anschlägen in der türkei, zu denen sich bis dahin der is noch nicht bekannt hatte. sinngemäß-zitat: hat die türkei die anschläge provoziert / selbst zu verantworten, weil sie die friedensverhandlungen abgebrochen hat? das ist victim blaming und das hilft nu wirklich niemandem, weil es dazu führt, dass sich der aggressor nicht in der verantwortung fühlt und sein schädigendes verhalten gerechtfertigt sieht.

für heute: küchenradio


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Mittwoch, 13. Januar 2016

fliege

heute sah ich einen mann mit fliege. das war ein bisschen absurd, sonst laufen ja alle in klamotten auf einer skala von 0 = jeans und t-shirt (keine managementtätigkeit) bis 1 = anzug mit krawatte (volle managementtätigkeit) rum. die deutlich weniger vertretenen frauen tragen variantenreichere äquivalenzen. kleine absurditäten bringen kleine freudenhüpferblitze in meinen alltag. als ich dann noch auf diese liste

the 7 habits of highly effective organizations


  • trust people 
  • embrace failure 
  • be brutally honest 
  • create autonomy at all levels 
  • think big , stay small 
  • simplify all  the things 
  • relentless customer focus 

  • und dieses buch gestossen bin, das ab sofort auf meiner leseliste steht, hat sich meine managementtätigkeit von geschätzten 2 ‰ auf etwa 5 ‰ erhöht. dafür war noch nicht mal ein outfitwechsel erforderlich.

    für heute: fliege


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    Dienstag, 12. Januar 2016

    heftzwecke blaugrau

     weil die tage wegen der nach dem jahresübergang wieder aufgenommenen erwerbsarbeit so kurz geworden sind, dass man kaum zum nachdenken kommt, hier also ein miniwundermoment vom hinweg heute morgen: die nachtschwärze ging in ein anrührendes blaugrau mit sonnenschimmer über und davor türmte sich eine dunkelblaue wolkengebirgssilhouette.

    und gestern habe ich 80 % des zehnminütigen nachhausewegs für die erarbeitung folgender erkenntnis verwendet: männer sind wie heftzwecken. wenn sie etwas zusammenhalten, verursachen sie nur ein kleines loch, will man sie entfernen, gibt das einen riesenriss. die restlichen 20 % habe ich damit verbracht, mich zu fragen, ob heftzwecken dasselbe sind wie reißzwecken und wie dann die dinger heißen, die man im tacker hat und außerdem solche vergleiche im allgemeinen bescheuert zu finden und meinen im besonderen, weil er vorne und hinten hinkt.

    für heute: blaugrau

    für gestern: heftzwecke


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    Sonntag, 10. Januar 2016

    herzbube

    heute habe ich einen film geguckt, bei dem eine herzbubenskatblattkarte als omen dafür diente, dass die (weibliche) hauptfigur die (männliche) hauptfigur im weiteren verlauf des filmes tatsächlich und gar nicht unerwarteterweise abbekommen hat. so ein glück.

    dazu fällt mir noch ein, dass mich die ganze thematik um männer- und frauenrollen in filmen letztes jahr sehr lange beschäftigt hat und ich festgestellt habe, dass sogar viele der kinderblogbuster durch den bechdel-test fallen (hier eine liste mit nach diesem test bewerteten filmen). jetzt bin ich schon zu müde mein diesbezügliches diffuses unwohlsein auseinanderzuklamüsern, erwähnen möchte ich allerdings noch, dass ich seitdem in keiner kinovorschau mehr sitzen kann, ohne die krätze zu kriegen.

    für heute: herzbube


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    Samstag, 9. Januar 2016

    baumstumpf

    als ich heute durch die stadt und mitten auf der haupteinkaufsfußgängerzone schlenderte, sah ich einen abgesägten baum ganz nackig ohne rinde und die wurzeln unter beton begraben. um den reststamm herum ein metallring mit metallsitzen, von denen ein kind auf den stumpf und wieder zurück kletterte. der himmel bedeckte sich mit dunklen wolken, rosarot gerändert. von oben sackte die dunkelheit in die geschäfteschlucht. ich streifte herum, in die eine konsumhöhle hinein, wieder hinaus, in die nächste hinein, wieder hinaus.

    also ein neujahrsvorsatz: weniger konsum, weniger plastik, weniger mehr vom selben und jeden tag ein wort aufschreiben. manchmal mit assoziationskette, manchmal ohne. wie es rein passt.

    für heute: baumstumpf


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