Sonntag, 9. Oktober 2016

nichtdenken

wie ich mich neulich mit einem anfangzwanzigjährigen männlichen weißen unverheirateten kollegen über die in flächen- und finanzhinsicht eingeschränkte wohnungsauswahl in unserer stadt unterhielt und er das problem an der tatsache nicht sah, dass ich von meinem gehalt sechs menschen auf fünfundsiebzig qm unterbringe und er von seinem gehalt ein zimmer in einer vierer-wg auf hundertsechzig qm bezahlt ("also für uns isch echt günschtig.").
das größte privileg ist es, nicht nachdenken zu müssen. und ich nehme mich ncht aus. ich bin auch ziemlich weit oben in der privilegienkette.
die subtilen -ismen in unserer gesellschaft kommen bestimmt daher, dass man an diesem oberen ende nicht nachdenken muss. von: "ich kann mir nicht vorstellen, dass es das noch gibt. erstens weiß doch jede*r, dass das nicht gut ist. und zweitens habe ich das so nie miterlebt. außer wenn es mal lustig gemeint war." bis dahin, dass man über etwas nicht nachdenken muss und etwas nicht in aller tiefe nachfühlen kann, wenn es einen nicht betrifft.


für heute: nichtdenken

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